Endlich brachen wir zu unserem ersten Kurzurlaub auf. Da mein Cousin Sven und seine Freundin Britti noch nie in Kroatien waren, hatten wir beschlossen, uns in Zagreb zu treffen, um ihnen diese wunderschöne Stadt zu zeigen und anschließend in Richtung Meer zu fahren. Zunächst fuhren wir nach Passau und übernachteten auf dem „Wohnmobilstellplatz am Winterhafen“. Am nächsten Tag setzten wir unsere Fahrt bis nach Zagreb fort.
In Zagreb parkten wir unser Wohnmobil in der Einfahrt von Andrejas Vater. Am folgenden Vormittag fuhren wir mit Andrejas Bruder Marco zu seinem Grundstück, das er uns gerne zeigen wollte. Dort haben wir etwas getrunken und uns angesehen, was er bereits an seinem Grundstück verändert hatte. Zum Mittagessen trafen wir uns mit Andrejas Schwester und ihrem Mann Dominik etwas außerhalb von Zagreb. Das Restaurant Klet Kozjak in Sveti Križ Začretje ist bekannt für seine traditionelle kroatische Küche und seine gemütliche Atmosphäre. Es liegt malerisch in der Zagorje-Region und bietet typische Gerichte wie gegrilltes Fleisch, lokale Spezialitäten und hausgemachte Delikatessen. Wir genossen ein entspanntes Essen zusammen.
Am Samstagvormittag besuchten uns unsere Freunde Kruno und Kika, mit denen wir einige schöne Stunden verbrachten und über die neuesten Geschehnisse plauderten. Am Nachmittag trafen dann Sven und Britti aus Österreich ein. Andrejas Vater hatte Wildschweingulasch zubereitet, das wir zum Abendessen genossen.
Am Sonntagvormittag machten wir uns auf den Weg in die Stadt und besuchten zunächst die Zagreber Altstadt. Über uralte Treppen stiegen wir hinauf zur Kula Lotrščak, von der aus um Punkt 12 der bekannte Kanonenschlag ertönte, den wir uns ansahen und auch anhörten. Der Knall war sehr laut, und obwohl wir wussten, dass er kommen würde, erschraken wir dennoch jedes Mal. Danach ging es vorbei an der Kirche der Heiligen Katharina bis zur Kirche von St. Markus, die besonders für ihr wunderschönes Dach mit den Wappen bekannt ist. Die Crkva sv. Marka (St.-Markus-Kirche) ist eines der markantesten Wahrzeichen Zagrebs. Sie befindet sich auf dem malerischen Marktplatz (Trg sv. Marka) in der Oberstadt (Gornji Grad) und ist sowohl ein bedeutendes religiöses Gebäude als auch ein Symbol der kroatischen Geschichte und Kultur.
Von dort aus gingen wir hinunter zum Steinernen Tor. Das Kamenita Vrata (Steinerne Tor) ist das einzige erhaltene mittelalterliche Stadttor der ehemaligen Stadtbefestigung von Gradec, dem historischen Zentrum der kroatischen Hauptstadt. Heute ist es ein bedeutendes Wahrzeichen und ein spiritueller Ort für Einheimische und Besucher gleichermaßen.
Anschließend schlenderten wir über die Radićeva Straße hinunter zum Ban-Jelačić-Platz. Vom Ban-Jelačić-Platz aus gingen wir weiter in die bekannte Tkalčićeva-Straße, wo wir eine kleine Erfrischung im Restaurant Otto & Frank genossen. Während die anderen einen Gin Tonic wählten, entschied ich mich für einen fruchtigen Cocktail.
Für den Abend hatten wir einen Tisch im Restaurant Stari Puntijar reserviert. Stari Puntijar ist ein traditionsreiches Restaurant in Zagreb, das für seine authentische kroatische Küche und sein historisches Ambiente bekannt ist. Nach dem äußerst köstlichen Essen kam der Restaurantchef vorbei und stellte Sven und Britti eine Urkunde aus. Damit wurden sie offiziell in den Freundschaftsorden des Restaurants aufgenommen. Danach hatte der Chef noch eine Überraschung für uns: Er führte uns in seinen Weinkeller, wo Britti mit einem großen Schwert eine Sektflasche köpfen durfte. Der Moscato-Sekt war herrlich süß und köstlich. Anschließend zeigte er uns die größte private Kochbuchsammlung in Europa.
Am Montagvormittag fuhren wir erneut in die Stadt. Da am Sonntag alle Geschäfte geschlossen waren und auch der Dolac-Marktplatz nicht geöffnet war, zeigten wir Sven und Britti nun die Kathedrale von Zagreb, den oberen offenen Marktplatz Dolac und auch den unteren Teil des Marktplatzes. Wir spazierten noch einmal zum Steintor, um ein paar Kerzen anzuzünden. Da kein Urlaub in Zagreb ohne einen Besuch in der bekannten Konditorei Vincek stattfinden kann, ging es natürlich auch dieses Mal wieder dorthin, um leckeres Eis und Kuchen zu genießen. Von dort aus fuhren wir dann in das Viertel der Stadt, in dem ich aufgewachsen bin, und zeigten Sven und Britti die Straßen, die Grundschule und das Haus, in dem ich als Kind mit meinem Bruder und meinen Eltern gelebt habe. Da es in dem Viertel Volovčica viele Plattenbauten gibt, erinnerte Sven dies stark an die ehemalige DDR.
Mittags trafen wir uns mit Andrejas Vater und seiner Lebensgefährtin Inga im Restaurant Vinkl zum Mittagessen. Zum vorzüglichen Essen tranken Andreja und ich einen ausgezeichneten Rosé-Wein, und zum Schluss gab es noch ein Schnäpschen. Sven entschied sich für einen Sljivovica, Britti für einen Grappa und ich für eine Rogacica (Johannisbrotschnaps). Den Abend verbrachten wir auf Papas Terrasse, und am nächsten Morgen fuhren wir dann zu den Plitvicer Seen.