Die Fahrt von Bydgoszcz nach Posen, die eigentlich weniger als zwei Stunden dauern sollte, wurde unerwartet durch einen Warnhinweis unseres Womys unterbrochen, der plötzlich einen niedrigen Ölstand anzeigte. Diese Situation erschien uns höchst merkwürdig, da das Fahrzeug erst vor drei Monaten zur Inspektion gewesen war. Umgehend kontaktierten wir unseren Fiat-Händler und erhielten den Rat, eine Werkstatt in der Nähe von Posen aufzusuchen.
Nachdem wir einen Fiat-Händler in der Umgebung gefunden hatten, versuchten wir unser Anliegen auf Englisch und Deutsch zu erklären. Nach einer längeren Wartezeit erklärte uns eine Mitarbeiterin, dass ihre Werkstatt erst kürzlich zur Fiat-Werkstatt wurde und noch nicht über die nötigen Instrumente zur Diagnose verfügte. Wir erhielten eine andere Adresse, zu der wir uns begaben. Dort wurde uns jedoch mitgeteilt, dass man erst in zwei Tagen Zeit für eine Überprüfung hätte – eine Nachricht, die uns wenig begeisterte.
In dieser misslichen Lage wandten wir uns erneut an unseren Fiat-Händler in Wuppertal, der uns empfahl, etwas Öl nachzufüllen und einige Kilometer zu fahren. Möglicherweise dauere es eine Weile, bis der Ölstand korrekt angezeigt würde. Tatsächlich verschwand die Fehlermeldung nachdem wir frisches Öl nachgefüllt und etwa 50 Kilometer zurückgelegt hatten.
Mit diesem Problem gelöst, setzten wir unsere Reise nach Posen fort. Auf dem Campingplatz Posen Malta fanden wir einen idyllischen Platz und genossen einen Spaziergang mit unseren Hunden am angrenzenden See, trotz des regnerischen Nachmittags. Im Restaurant des Campingplatzes probierte ich die polnische Spezialität Golabki, Kohlrouladen, zum ersten Mal.
Das schlechte Wetter verhinderte unseren Ausflug in die Altstadt von Posen an diesem Tag, daher verbrachten wir den Nachmittag auf dem Campingplatz. Aufgrund der guten Bewertungen entschieden wir uns für ein indisches Restaurant in der Nähe für unser Abendessen, eine Premiere für uns beide. Der Abend verlief sehr angenehm mit köstlichem Essen.
Am nächsten Tag klärte sich der Himmel auf, und wir fuhren mit der Straßenbahn in die Posener Innenstadt. Wir besuchten den Posener Dom der den Titel „Basilica Minor“ trägt und 1983 vom Papst Johannes Paul II. besucht wurde. Während ich draußen mit den Hunden wartete, erkundete Andreja ausgiebig das Innere der Kirche, bevor auch ich sie besichtigte.
Von dort aus schlenderten wir zur Altstadt (Stare Miasto), bewunderten den Altstädtischen Ring (Stary Rynek) und die prächtigen, bunten Häuser. Am Mittag warteten wir vergeblich auf die Steinböcke am Rathaus, deren Erscheinen aufgrund technischer Probleme ausblieb. Wir genossen die traditionellen Posener Martinshörnchen, ein Gebäck, das besonders am 11. November, dem Fest des heiligen Martin von Tours, beliebt ist und einfach köstlich schmeckte.
Zurück auf dem Campingplatz ruhten wir uns aus, bevor wir am späten Nachmittag erneut in die Altstadt fuhren, um sie im Abendlicht zu erleben. Im Restaurant „Bamberka“ am Marktplatz genossen wir unser Abendessen und schlossen den Abend mit einem traditionellen Kirschlikör in der „Pijana Wisnia“ ab. Wir bummelten noch eine Weile durch die Straßen, bevor wir mit der Straßenbahn zum Campingplatz zurückkehrten, wo uns unsere Hunde sehnsüchtig erwarteten.
Dieser Tag markierte unseren letzten in Polen. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zurück nach Deutschland mit einem geplanten Zwischenstopp in Goslar. Dort planten wir, uns mit einem Paar aus der Lüneburger Heide zu treffen, das Interesse an unserem Wohnmobil zeigte. Nach zwei Jahren hatten wir uns entschieden, unser Wohnmobil zu verkaufen und ein neues, nach unseren Wünschen zusammengestelltes Modell zu bestellen.