Am letzten Urlaubstag am Meer packten wir frühmorgens unsere Sachen ins Auto. Nach 14 wunderbaren Tagen am Strand war es Zeit, Abschied zu nehmen. Die Hunde hatten längst bemerkt, dass eine Abreise bevorstand, und machten es sich im Auto gemütlich, als wollten sie sicherstellen, dass wir sie nicht vergessen.
Nachdem alles verstaut war, gönnte ich mir noch einen letzten Sprung ins kühle Meer. Die Erfrischung tat gut, bevor wir uns auf den Weg zur Fähre machten. Der sanfte Wellengang begleitete uns auf die Überfahrt zum Festland, und nach einigen Stunden Fahrt erreichten wir Zagreb, wo Andrejas Vater uns mit einem köstlichen Essen empfing.
Die Tage in Zagreb verbrachten wir in verschiedenen Teilen der Stadt. Ein Ausflug führte uns ins Herz der Altstadt, über den belebten Dolac-Markt, wo das geschäftige Treiben ein besonderes Flair verströmte. An einem anderen Tag spazierten wir mit Andrejas Vater und seiner Lebensgefährtin Inga um den Bundek-See, eingebettet in einen weiten Park, wo das strahlende Wetter uns noch einmal verwöhnte.
Nach dem Spaziergang besuchten wir das charmante Restaurant „Vinkl“. Hier gibt es keine feste Speisekarte, denn die Gerichte werden täglich frisch vom Dolac-Markt inspiriert und auf einer Tafel präsentiert. Das Essen war hervorragend, die Preise fair. Die Besitzerin, eine Sängerin aus den 80ern, bekannt unter dem Künstlernamen „Dolores“, gesellte sich zu uns. Wir unterhielten uns lange und lernten auch ihren netten Ehemann kennen – es war ein überaus angenehmer Nachmittag.
Am Donnerstag, unserem letzten Tag in Zagreb, beschlossen wir, die Gedenkwohnung von Marija Jurić Zagorka zu besuchen. Diese bemerkenswerte kroatische Schriftstellerin, die erste professionelle Journalistin des Landes, begleitet mich schon seit Jahren mit ihren Werken. Besonders ihre siebenteilige Romanreihe „Gricka vještica“ (Die Hexe von Grič), die zur Zeit der Hexenverfolgung spielt, hat mich tief berührt. In ihrer kleinen Wohnung, die heute ein Museum ist, erzählte uns eine Historikerin mehr als eine Stunde lang faszinierende Details aus Zagorkas Leben.
Da die Wohnung direkt am Dolac-Markt liegt, nutzten wir die Gelegenheit, frische Pflaumen und cremigen Frischkäse bei einer Kumica zu kaufen – jenen Frauen vom Land, die hier ihre selbstgemachten Produkte verkaufen.
Den Abend verbrachten wir, wie so oft in dieser Zeit, mit einer gemütlichen Partie „Bela“, einem beliebten kroatischen Kartenspiel. Am nächsten Morgen brachen wir dann auf und machten uns auf den Heimweg nach Wuppertal. Ein wundervoller, erholsamer Urlaub lag hinter uns – vier Wochen voller schöner Momente, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.